Nachdem Meiningen zunächst von den Amerikanern besetzt wurde, erfolgte dann deren Rückzug bis zur späteren Zonengrenze und die Übernahme des Gebietes durch die Sowjetarmee.
Diese begab sich natürlich (da selbst nicht gerade reichlich versorgt) auf die Suche nach allem, was nützlich sein könnte. Auch Perladin wurde genau inspiziert.
Einem russischen Offizier fielen dabei Glasballons auf. Die erinnerten ihn offenbar sehr heftig an eine Schnapsbrennerei. Er war sofort sehr begeistert und forderte von seiner Begleitperson, Herrn Dr. Rottsahl, einen Ballon sofort zu öffnen.
Als Chemiker wußte Herr Rottsahl genau, worum es sich handelte und welche Wirkung dieser Stoff haben würde. Er versuchte verzweifelt, den Offizier von seiner Neugierde abzubringen. Leider sprach dieser kein Deutsch und auch das Aufzeichnen der chemischen Formel (NH3) brachte keine Verständigung.
So kam, was kommen mußte: Der Behälter wurde geöffnet und der Offizier - in der festen Annahme jetzt Schnaps gefunden zu haben - vergaß alle Vorsicht, hielt seine Nase genau an die Öffnung und nahm eine kräftige Brise. Es handelte sich jedoch um eine hochkonzentrierte wässrige Ammoniaklösung!!!! Mit einem lauten Schrei machte er einen riesen Satz nach hinten. Unter sehr heftigen Erstickungsanfällen rang er fast 10 Minuten nach Luft.
Die Suche war damit beendet. Ohne weitere Fragen zu stellen, verließ er auf dem schnellsten Wege die Firma. Welche gesundheitlichen Schäden entstanden sind, ist nicht überliefert.